Kinder, Smartphones und Verantwortung

Kinder, Smartphones und Verantwortung

Die Medienwelt hat sich stark verändert und mit ihr das Aufwachsen junger Menschen. Digitale Medien sind für Kinder und Jugendliche heute allgegenwärtig und das oft schon sehr früh. Damit verbunden sind viele Chancen, aber auch neue Herausforderungen für Familien. Viele Eltern stehen vor der Frage: Wann ist der richtige Zeitpunkt für ein eigenes Smartphone? Wie lässt sich der sichere Umgang mit digitalen Medien erlernen? Und was können Eltern tun, wenn ihr Kind im Netz mit Problemen konfrontiert wird?

Der richtige Zeitpunkt für das erste Smartphone
Grundsätzlich gilt: ein eigenes Smartphone sollte nicht zu früh angeschafft werden. Wichtiger als das Alter ist die Frage, ob ein Kind bereits reif genug ist, um Verantwortung im digitalen Raum zu übernehmen und Risiken einschätzen zu können. Der Kinderschutzbund empfiehlt: Kinder sollten bis zum dritten Lebensjahr möglichst bildschirmfrei aufwachsen und vor der Grundschule ist ein eigenes Gerät nicht sinnvoll. Frühestens ab einem Alter von zehn Jahren – und auch dann nur mit elterlicher Begleitung, aktivem Jugendschutz und ohne Zugang zu sozialen Netzwerken – kann ein Smartphone verantwortungsvoll eingeführt werden. Eltern nehmen dabei eine zentrale Rolle ein. Medienerziehung beginnt nicht erst mit dem Kauf eines Geräts, sondern mit der gemeinsamen Auseinandersetzung mit digitalen Angeboten, klaren Regeln und begleitenden Gesprächen.

Pauschales Smartphone-Verbot? Keine Lösung.
Immer wieder werden in der öffentlichen Debatte pauschale Smartphone-Verbote für Kinder gefordert. Der Kinderschutzbund warnt jedoch vor einfachen Antworten auf komplexe Fragen. Ein generelles Verbot kann Kindern die gesellschaftliche Teilhabe erschweren, etwa an schulischer Kommunikation oder Freizeitgestaltung. Mediennutzung ist individuell, entsprechend braucht es keine Verbote, sondern altersgerechte Begleitung, Aufklärung und gemeinsame Reflexion. Eltern, Kitas und Schulen müssen Kinder unterstützen, sich sicher, selbstbestimmt und verantwortungsvoll in der digitalen Welt zu bewegen.

Cybermobbing – wenn digitale Gewalt zur Belastung wird
Wenn Kinder und Jugendliche im Netz angegriffen oder ausgegrenzt werden, spricht man von Cybermobbing und das trifft viele härter, als oft vermutet wird. Gemeint sind damit etwa Beleidigungen im Klassenchat, verletzende Kommentare unter TikTok-Videos oder das Verbreiten peinlicher Bilder auf Social Media. Anders als beim herkömmlichen Mobbing endet Cybermobbing nicht nach Schulschluss. Die Angriffe können rund um die Uhr erfolgen, oft anonym, und sich innerhalb kürzester Zeit verbreiten. Das kann bei den Betroffenen zu großem Stress, Scham und dem Gefühl führen, völlig ausgeliefert zu sein. Umso wichtiger ist es, dass Kinder früh lernen, wie man sich im Netz respektvoll verhält, wie man Grenzen setzt und auch, wie man sich Hilfe holen kann. Eltern sollten ihre Kinder darin bestärken, sich gegen digitale Gewalt zu positionieren, nicht wegzusehen und solidarisch zu handeln. Auch mit Täterinnen und Tätern muss gesprochen werden, denn nur wer die Wirkung des eigenen Handelns versteht, kann sein Verhalten nachhaltig ändern.

Sicher surfen: Technik, die unterstützt
Technische Schutzmöglichkeiten können dabei helfen Kinder vor digitalen Gefahren zu schützen. Mit altersgerechten Einstellungen wie Inhaltsfiltern, zeitlichen Limits oder Kaufbeschränkungen lassen sich viele Risiken begrenzen. Plattformen wie medien-kindersicher.de bieten dafür hilfreiche Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Auch ein Mediennutzungsvertrag, in dem etwa Regeln zu Nutzungszeiten oder medienfreien Zeiten gemeinsam mit Eltern und Kindern festgelegt werden, kann Orientierung bieten. Solche technischen Maßnahmen sind wichtig, aber sie ersetzen nicht das persönliche Gespräch. Kinder brauchen Erwachsene, die zuhören, ihre Fragen ernst nehmen und gemeinsam über digitale Erfahrungen sprechen. Erst die Verbindung aus technischer Sicherheit und gelebter Medienkompetenz macht den Umgang mit digitalen Medien wirklich sicherer.

Das vollständige Haltungspapier des Kinderschutzbundes zum Thema digitale Sicherheit finden Sie unter:
https://kinderschutzbund.de/smartphones-und-kinder-bildung-und-begleitung-vor-verboten-und-kontrolle

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